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Gold

Gold

Gold-Verbindungen werden seit etwa 75 Jahren als Basistherapeutika zur Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises eingesetzt. Aurothiomalat und Auranofin enthalten Gold(I)-Ionen als wirksame Komponente. Der genaue Wirkmechanismus ist unklar. Diskutiert wird ähnlich wie bei D-Penicillamin die Reaktion von Gold mit SH-Gruppen. Gold wird stark an freie SH-Gruppen von Proteinen wie Albumin und Immunoglobulinen gebunden. In vitro konnte gezeigt werden, dass Gold-Verbindungen die Bindung der Transkriptionsfaktoren AP-1 und NFkB an ihre Responselemente reduzieren. Auf

zellulärer Ebene wurde beobachtet, dass Goldverbindungen die Phagozytose und die Freisetzung lysosomaler Enzyme in Granulozyten, die IL-1 vermittelte Proliferation von Lymphozyten und verschiedene Makrophagenfunktionen hemmen. Aurothiomalat (Abb. 6) ist eine wasserlösliche, polymere Goldverbindung zur intramuskulären Applikation. Die Bioverfügbarkeit liegt bei intramuskulärer Applikation bei über 95%. Da sich Gold in verschiedenen Geweben wie Lymphknoten, Nieren, Leber, Knochenmark und Milz anreichert und dort gespeichert wird, liegt die Gesamteliminationshalbwertszeit bei ca. 250 Tagen.

Die Gold-Pharmakokinetik von Auranofin (Abb. 6) unterscheidet sich deutlich von der Aurothiomalat-Kinetik. Auranofin ist als lipophile Verbindung im Gegensatz zu Aurothiomalat peroral einsetzbar, die Bioverfügbarkeit liegt bei etwa 15 bis 25%. Die Resorption erfolgt in den oberen Dünndarmabschnitten. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 17 bis 25 Tagen, die Gesamt-eliminationshalbwertszeit bei 81 Tagen. Der überwiegende Teil des absorbierten Auranofins gelangt durch biliäre Exkretion oder Sekretion in den Darm.

Beurteilung: Gold-Verbindungen zählen zu den wirksamsten Basistherapeutika zur Behandlung von Krankheiten des rheumatischen Formenkreises.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-51-2005/uid-15162