Mangan in der Pferdefütterung

Mangan - das unterschätze Spurenelement

 

Mangan ist ein Nahrungsbaustein mit enormer Bedeutung für den Muskel-, Knochen-, Knorpel und Sehnenstoffwechsel. Ein durch Stress, Wachstum oder unterschiedliche Heuqualitäten bedingter Manganmangel kann zu Verspannungen, Gelenksproblemen, Knochenauftreibungen, Zahnproblemen, Pigmentierungsstörungen, Übersäuerungserscheinungen von Kreuzverschlag bis hin zur Hufrehe führen. Auch in der Fruchtbarkeit von Stute und Hengst sowie in der embryonalen Fohlenentwicklung können eine Unterversorgung von Mangan zu ernsthaften Folgen für die Gesundheit des Tieres führen. 

Mangan ist entscheidend an Stoffwechselprozessen beteiligt und steht leider bei der Substituierung nicht im Fokus. Meist dreht sich alles um Zink, Selen, Magnesium und Kupfer. Leider,  denn aufgrund der Vielzahl an Stoffwechselstörungen wie z.B. EMS oder PSSM sollte Mangan mehr Beachtung finden.

 

 

Mangan nimmt das Pferd hauptsächlich über Heu und Gras auf. Die Gehalte schwanken hier allerdings so stark, dass eine bedarfsgerechte Versorgung über das Grundfutter nicht immer gewährleistet werden kann.

 

Mangan – wichtig für den Gelenk- und Bindegewebsstoffwechsel des Pferdes

 

Den meisten Pferdehaltern ist Mangan für seine entscheidende Rolle in der Knorpelbildung bekannt. Das Spurenelement steuert die Funktion des Enzyms „Glycosyltransferase“, das vor allem für die körpereigene Bildung von Chondroitinsulfat benötigt wird. Chondroitin zählt zu den Glycosaminglykanen und  ist u.a. für die Bildung eines elastischen Knorpels und stabilen Bindegewebes mit verantwortlich. Durch die bedarfsgerechte Manganversorgung des Pferdes wird die Knorpelbildung und -regeneration aufrechterhalten. Deswegen sollte bei Jungpferden oder bei Pferden mit Gelenkproblemen auf eine ausreichende Manganzufuhr geachtet werden.

 

Mangan – für ein kräftiges Knochengerüst der Pferde

 

Mangan hat auch einen großen Einfluss auf die Stabilität des Knochengerüsts. Über 50 % des im Körper vorhandenen Mangans finden sich in den Knochen wieder. Es steuert die Aktivität der Knochenzellen (Osteoblasten und Osteoklasten) und unterstützt dadurch das Knochenwachstum und die Knochenfestigkeit. Ein Mangel an Mangan kann zu Fehlbildungen des Skeletts führen. Durch einen Manganmangel im Heu sind Jungpferde schnell mit Mangan unterversorgt. Veränderungen wie Kissing Spines, Gelenkchips oder Muskelprobleme können sich leicht entwickeln.

 

Manganmangel beim Pferd - die Symptome

 

Ein Manganmangel kann bei Stuten zu einem unregelmäßigen Zyklus führen. Bei Fohlen und Pferden im Wachstum kommt es zu Bewegungsstörungen, Skelettdeformationen und zu einem fehlerhaften Aufbau des Bindegewebes (u.a. Sehnen, Bänder und Gelenkknorpel). Bei erwachsenen Pferden sollte bei Knorpeldefekten, Symptomen wie Lahmheiten oder Muskelverspannungen über eine unzureichende Manganversorgung nachgedacht werden. Vor allem der Muskelstoffwechsel verbraucht größere Mengen an Mangan, bei einem Mangel laufen die Pferde steif und "klemmig". Auch entzündliche Gelenkerkrankungen gehen oft mit einer unzureichenden Manganfütterung des Pferdes einher. Deswegen sollte man bei Gelenkproblemen dem Pferd ausreichend Mangan füttern.

Auffallend sind hohe Muskelwerte im Blutbild, aber auch die Neigung zu Kreuzverschlag, Übersäuerung, Fühligkeit auf der Huflederhaut bis hin zu Hufrehe. Magengeschwüre oder eine schlechte Zahnqualität gehen nicht selten mit Mangandefiziten einher.

Die Neigung zur Entwicklung von Überbeinen, Knochenbildungsstörungen, sowie Gelenksdeformationen können in vielen Fällen auf Manganmangelzustände zurückgeführt werden. Auch Pigmentierungsstörungen, die sich in vermehrter Stichelhaarbildung oder sogar der Ausprägung einer sogenannten Kupferbrille äußern, wurden vielfach beobachtet. Sarkoide können auf einen Manganmangel hinweisen. 

  • Zyklusstörungen bei Stuten
  • Bewegungsstörungen im Wachstum bei Pferden oder bei Fohlen
  • Knorpeldefekte
  • Muskelverspannungen
  • Stoffwechselstörungen EMS, PSSM, Cushing usw.
  • Überbeine
  • Gelenksdeformationen
  • Pigmentstörungen
  • Sarkoide
  • Kreuzverschlag